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COPD – eine chronische Lungenkrankheit

By 29. Oktober 2022No Comments

COPD – eine chronische Lungenkrankheit

COPD

Was genau ist COPD?

Bei der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit (C = chronic, O = obstructive, P = pulmonary, D = disease) sind die Atemwege dauerhaft entzündet und verengt. Dies führt zu anhaltender Atemnot, Schleim im Hals und Husten. Eine COPD entwickelt sich langsam über Jahre und bleibt in den Anfängen häufig noch unentdeckt, da Beschwerden wie anhaltender Husten oftmals mit Asthma oder einer Bronchitis verwechselt werden. Daher wird die Erkrankung häufig erst entdeckt, wenn stärkere Beschwerden langanhaltend auftreten.

Wen betrifft COPD im Besonderen?

Die Betroffenen sind oftmals schon über 60 Jahre alt. Prozentual sind in Deutschland etwa 12% der Bevölkerung von COPD oder Asthma betroffen, dabei sind Männer von einer COPD häufiger betroffen als Frauen.

Was sind die Ursachen für COPD?

Die Ursachen einer COPD sind verschieden und es spielen mehrere Faktoren eine Rolle: zum einen sind die Bronchien dauerhaft entzündet und zum anderen können Lungenemphyseme, sprich aufgeblähte Lungenbläschen, die Entstehung begünstigen. Wenn die Atemwege ständig Schadstoffen wie z.B. Tabakrauch, Gas oder Staub ausgesetzt sind, können Entzündungen entstehen, die langfristig die Flimmerhärchen zerstören, welche die Innenwand der Bronchien wie einen Teppich auskleiden. Die normalerweise beweglichen und von einer dünnen Schleimschicht bedeckten Flimmerhärchen sind dazu da, Schadstoffe wie Staub und Gas und Krankheitskeime abzufangen und diese aus den Bronchien heraus zu transportieren. Wenn dieser Selbstreinigungsprozess aufgrund von verklebten Flimmerhärchen nicht mehr möglich ist, kann der Schleim nicht mehr abtransportiert werden und die Bronchien verstopfen.

Zusätzlich zum Entzündungsprozess werden bei einer COPD die Wände der Lungenbläschen zerstört, was eine Verkleinerung der Oberfläche der Lunge bewirkt und als Lungenemphysem bezeichnet wird. Somit gelangt weniger Sauerstoff in das Blut und die Leistungsfähigkeit der/ des Betroffenen nimmt ab.

Was sind die Symptome von COPD?

Symptome wie Atemnot bei körperlicher Belastung (bei schwerem Verlauf auch schon in Ruhe), täglicher Husten u.a. mit Auswurf, Geräusche beim Atmen wie Pfeifen oder Brummen sind bei einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung typisch. Als Risikofaktoren gelten Rauchen, eine starke Belastung durch z.B. Staubarten am Arbeitsplatz und auch gering erbliche Eigenschaften.

Welche Stadien von COPD gibt es?

Die COPD wird je nach Schweregrad in vier verschiedenen Stadien eingeteilt. Bis 2011 basierte die Einteilung auf der Lungenfunktion, die mithilfe eines Spirometers gemessen wird. Bei diesem Verfahren wird das größtmögliche Lungenvolumen gemessen, was der/ die Betroffene innerhalb einer Sekunde maximal ausatmet. Dies bezeichnet man als Einsekundenkapazität (FEV1).

Grad 1 COPD

Bei einer Einsekundenkapazität von unter 80 % des Normalwerts, sprechen Ärzte von einer milden Grad 1 COPD. Symptome dieses Grads sind meist chronischer Husten und vermehrte Schleimproduktion. In diesem Stadium wissen viele Betroffene oftmals noch nichts von ihrer Erkrankung, da in der Regel noch keine Atemnot besteht.

Grad 2 COPD

Von einer mittelgradigen (Grad 2) COPD spricht man, wenn die Einsekundenkapazität zwischen 50 und 80 Prozent des Normalwerts beträgt. In diesem Stadium tritt bei körperlicher Belastung unter Umständen Atemnot auf und die Symptome sind in der Regel stärker ausgeprägt, fehlen jedoch auch teils gänzlich. Vor allem Betroffene, die sich körperlich nicht betätigen, bemerken unter Umständen keine Verschlechterung der Lungenkrankheit.

Grad 3 COPD

Wenn bereits viele Lungenbläschen nicht mehr funktionsfähig sind und die Einsekundenkapazität nur noch zwischen 30 und 50 Prozent des Normalwerts liegt, handelt es sich schon um eine schwere COPD Grad 3. Spürbar stärkere Symptomatiken wie Husten und Auswurf treten nun auf und Betroffene kommen unter Umständen schon bei geringer Anstrengung außer Atem. In diesem Stadium gibt es aber auch Erkrankte, die weiterhin keine Symptome wie Husten oder Auswurf haben.

Grad 4 COPD

Wenn die Einsekundenkapazität unter 30 Prozent des Normalwerts fällt, ist die Erkrankung bereits weit fortgeschritten und der/die Betroffene befindet sich im Endstadium der COPD (Grad 4). Aufgrund der Schädigung der Lunge ist der Sauerstoffgehalt im Blut sehr gering, was dazu führt, dass der/die Betroffene schon in Ruhe Atemnot verspürt. Unter Umständen hat sich in diesem Stadium auch schon eine Rechtsherzschädigung (Corpulmonale/ „Lungenherz“) als Zeichen des COPD Endstadiums entwickelt.

Die Behandlung einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung zielt vor allem auf eine Symptom- und Schmerzlinderung, das Alltagsleben der/des Betroffenen zu erleichtern und im Allgemeinen die Lebensqualität zu verbessern. Des Weiteren soll durch eine gezielte Behandlung das Fortschreiten der COPD verlangsamt werden und Exazerbationen (lat. für „Verschlimmerung“/ akute Verschlechterung des Krankheitszustandes über mind. 2 Tage) soll vorgebeugt werden.

Was sind die Behandlungsmöglichkeiten bei COPD?

Der wesentliche Bestandteil der Behandlung bei einer COPD sind Medikamente, oftmals zum Inhalieren oder zum Einnehmen als Tablette. Je nach Stadium sind Kombinationen verschiedener Medikamente möglich, dazu gehören zum Beispiel atemwegsweitende Mittel (Bronchodilatatoren), kortisonhaltige Mittel zur Entzündungshemmung und ebenfalls entzündungshemmende PDE-4-Hemmer.

Ist eine COPD sehr weit fortgeschritten, ist oftmals eine Behandlung mit Sauerstoff notwendig. Sind bei schweren Lungenemphysemen alle Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft kann es in manchen Fällen auch zu Operationen (Lungenvolumenreduktion/ Bullektomie) kommen, bei denen überblähte Teile der Lunge verkleinert und die Atmung dadurch erleichtert wird.

Unterstützend zu den oben genannten Behandlungsmöglichkeiten wirken Maßnahmen wie körperliche Aktivität, Atemtraining, Inhalationen sowie Ernährungs- und Verhaltensumstellungen. Da gerade Rauchen als Hauptrisikofaktor und Auslöser einer COPD gilt, sollte darauf umgehend verzichtet und der Konsum reduziert werden.

Grundsätzlich sollte das Ziel bei einer COPD Erkrankung sein, durch eine konsequente und begleitende Behandlung das Fortschreiten abzubremsen und Atemnot-Anfälle zu verringern.

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