Was ist Yoga
Ist Yoga ein Sport? Eine Lehre? Oder die Harmonie von Körper und Geist? Die richtige Antwort lautet: ja. Ja zu all diesen Aspekten!
Denn Yoga verbindet die Bewegung des Körpers und Betrachtung des Inneren in einer etwa 5000 Jahre alten Philosophie, die im Laufe der Zeit von Indien in die gesamte Welt getragen wurde.
Yoga ist eine vor Tausenden von Jahren entstandene indische Lehre
Yoga ist eine vor Tausenden von Jahren entstandene indische Lehre, die Körper und Geist zusammenbringt. Der ungeheure und stetige Erfolg dieser Lehre im 21. Jahrtausend hat Yoga aus seinem Nischendasein befreit. Yoga ist als sportive Einheit vollkommen etabliert.
Heute wird Yoga in Deutschland von über 2,5 Millionen Menschen über 14 Jahren in ihrer Freizeit praktiziert und die regelmäßig auf der Suche nach physischem und psychischem Wohlbefinden und Ausgleich sind sind.
Und Begriffe wie der „herabschauende Hund“ und der „Sonnengruß“ kennen sogar jene, die bisher noch nie im Schneidersitz auf einer Yogamatte saßen. Das Großartige an Yoga ist, dass jeder mitmachen kann.
Wie und wo fängt man mit Yoga an?
Aber wie und wo fängt man mit Yoga an? Auf diese Fragen wollen wir Antworten geben.
Bei dem Versuch, die Frage zu beantworten, was Yoga heute ist, müssen wir zunächst eine Bestandsaufnahme machen. Denn Yoga ist ein lebendiger Gegenstand und als solcher nichts, worauf man sich einmal für alle Ewigkeiten einigt und anschließend daran festhält. Was sich allerdings als gemeinsamer Nenner für alle Formen von zeitgenössischem Yoga findet, ist die Sehnsucht der Übenden nach einer Form von geistigem Frieden und Klarheit, von körperlicher Kraft und Balance.
Das, was sich die westliche Welt oftmals unter Yoga vorstellt, ist nur der Bruchteil einer der ältesten Wissenschaften der Welt, die den Menschen ganzheitlich betrachtet.
Yoga ist eine ganzheitliche Praxis
Ganzheitlich meint, dass der Mensch ein zu gleichen Teilen körperliches und geistiges Wesen ist. Schon die Reise zu einem Selbst, also Selbsterkenntnis, ist eine Form von Yoga. Ganz wesentlich geht es beim Yoga darum, sich von der Last des Alltags zu befreien. Damit sind Rückenschmerzen durch zu langes Sitzen am Schreibtisch genauso gemeint wie innere Unruhe durch zu viel Stress. Yoga bietet meditative Techniken, deren Fokus auf geistiger Konzentration liegt und körperliche Übungen, die unsere Kraft und Beweglichkeit verbessern.
Am besten veranschaulichen lässt sich der ganzheitliche Ansatz durch die vier Hauptbestandteile von Yoga:
1. Körperübungen (Asanas)
2. Atemübungen (Pranayama)
3. Konzentration und Sammlung (Meditation)
4. Entspannung und Regeneration
Yoga wird in der Regel aus einem Gefühl des Defizits heraus definiert. Es bietet neben handfesten gesundheitlichen Vorteilen (die mittlerweile auch wissenschaftlich belegt sind) offensichtlich etwas, was in unserem Alltag für die meisten von uns, wenn auch nicht verloren gegangen ist, so doch gefährlich auf der Kippe steht.
Yoga ist praktisch für alles gut, was unseren Körper und unseren Geist betrifft.
Die regelmäßigen Yogaübungen, auch Asanas genannt, haben viele positive Auswirkungen. Man ist entspannter, beweglicher und ausgeglichener. Man stärkt das Herz-Kreislauf-System und den Rücken, kann bestimmte Stellen seines Körpers definieren, findet durch Meditation zur Ruhe und lernt dabei auch, durch gezieltes Atmen die körpereigenen Signale besser zu deuten.
Yoga ist Einheit.
Vor über 2000 Jahren ist die Disziplin in Indien entstanden. Das Wort selbst kommt aus dem Sanskrit und bedeutet grob übersetzt „Einheit, Harmonie“. Nach indischer Tradition geht es beim Yoga nicht in erster Linie um den körperlichen Aspekt, sondern vielmehr darum, in den eigenen Geist einzutauchen und ihn zu erfassen, zu verstehen und zu erweitern.
Aber wie kommen die Asanas ins Spiel? Die Körperübungen sind dazu gedacht, eine langanhaltende Meditation zu ermöglichen und auch Bewegungen bewusst wahrzunehmen. Eine Lehre aus dem 5. Jahrhundert beschreibt Yoga als einen Pfad, der aus acht Stationen besteht:
Dieser Pfad ist kein einfaches Unterfangen , und gleichzeitig entsteht der Eindruck einer Reise: der steinige Weg der Selbsterkenntnis. Wie hart der Weg dann tatsächlich wird, entscheidet der Übende selbst. Für manche endet er im Wellnessbereich des Yogastudios, für andere in einer tagelangen Schweigemeditation.
Yoga ist eine Technik, um mit sich ins Reine zu kommen. Und zwar eine integrale Technik, die auf körperlicher, emotionaler und mentaler Ebene wirkt. Während die Philosophie des Yoga im Hinduismus und Buddismus wurzelt, ist Yoga, wie es im 21. Jahrtausend von Millionen Menschen geübt wird, auch eine Antwort auf unseren globalisierten Lebensstil: Ein ständig aktiver Geist, ein erschöpfter Körper, das Gefühl von Rastlosigkeit und Hektik haben der alten indischen Technik in der Moderne zu einem anhaltenden Comeback verholfen. Es ist dabei kein Widerspruch, sondern ein Geschenk, dass sich Yoga unserem Lebenstil anpasst und wir selbst in den Yoga-Klassen noch das Gefühl haben, eine Qualität in unser Leben zu integrieren, die sonst verloren ginge.
Ganz sprichwörtlich, wenn wir in Balance-Übungen auf einem Bein stehen, auf den Händen oder dem Kopf, aber auch, wenn wir dabei unsere Geduld und unseren Ehrgeiz auf die Probe stellen.Und erst recht im übertragenen Sinne, wenn wir den modernen Spagat zwischen Arbeit und Familie hinzubekommen versuchen, besser bekannt unter dem Schlagwort „Work-Life-Balance“. Arbeit und Leben als zwei unterschiedliche Kategorien wahrzunehmen, die in Einklang gebracht werden müssen, ist für den Yogi im Grunde eine alberne Vorstellung. Yogis werden sich immer bemühen, egal, ob sie arbeiten, abwaschen, Kinder erziehen und einen Spaziergang machen, jede dieser Tätigkeiten achtsam auszuüben.
Balance kommt auch ins Spiel, wenn von Yin und Yang die Rede ist, dem berühmten Gegensatzpaar aus der chinesischen Philosophie, das gerade in der Renaissance von Yin Yoga unseren westlichen, von vielen als hektisch erfahrenen Lebensstil kommentiert. Wichtig ist, dass das Ziel von Balance-Übungen niemals ist, die Balance zu behalten, sondern sie lediglich zu suchen. So wie das Leben jede Menge Widerstände und Überraschungen für uns bereithält, die uns verlässlich immer wieder aus dem Gleichgewicht bringen, so versuchen wir auch in unserer Yoga-Praxis immer wieder unsere innere Aufrichtung zu verlieren und wiederzufinden. Bis wir das Fallen irgendwann etwas gelassener nehmen.