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Narbenbehandlung

Narbenbehandlung

Narbenbehandlung ist ein wichtiges, therapeutisches Thema. Narben entstehen bei der Heilung einer Wunde nach Verletzung der Haut. Die Narbenbildung ist der letzte Schritt zu einer erfolgreichen Wundheilung. Narben ersetzen die zerstörte oder verletzte Haut durch qualitativ schlechterem Ersatzgewebe. Dieses ist weniger elastisch als die ursprüngliche Haut. Mit der Zeit verändern verändern sich die Narben (Narbenreifung), wobei manche Narben ganz verschwinden und andere Narben bleiben wiederum ein lebenslang sichtbar.

Wie eine Narbe gut verheilt

Man kann als Patientin und Patient auch selbst einen Beitrag leisten, damit eine Narbe möglichst gut verheilt, z.B. durch richtiger Pflege der Narbe oder Sonnenschutz. In seltenen Fällen kommt es zur Wucherung einer Narbe. Es bilden sich atrophe Narben ( zu wenig Bindegewebe wird im Heilungsprozess produziert), hypertrophe Narben (Produktion von zu viel Bindegewebe im Heilungsprozess) und sogenannte Keloide (extrem übermäßiges Wachstum von Narbengewebe). Diese Narben können schmerzhafte Beschwerden verursachen und für die Betroffenen zur psychischen Belastung werden. Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten für Narben.

Narbenbehandlung: So entsteht eine Narbe:

Eine frische Wunde schließt sich zunächst mit provisorischem, wenig stabilen Granulationsgewebe. Danach wachsen Fasern von Kollagenen in das Granulationsgewebe ein. Die Blutzufuhr ist erhöht. Die frische Narbe ist anfangs rot und erhaben. Nach einiger Zeit (Monate bis Jahre) geht die Durchblutung zurück und das Kollagen zieht sich zusammen wodurch die Narbe schließlich einsinkt, weicher und blasser wird. Nach ungefähr zwei Jahren ist die Bildung der Narbe abgeschlossen, was aber nicht bedeutet, dass sich das Aussehen der Narbe nicht immer noch verändern kann.
Folgende Faktoren beeinflussen bei der Entstehung einer Narbe ihre Grösse, Form, Aussehen, etc. :

Narbenbehandlung: Größe & Art der Wunde

– Lage der Wunde ( an Stellen mit erhöhter Hautspannung bilden sich verstärkt Narben)

– Wundhygiene und Wundheilung (Infektionen und eine gestörte Wundheilung führen zu verstärkter Bildung von Narben)

– Alter (in jüngerem Lebensalter ist die Narbenbildung stärker als im höheren Alter)

– Medikamenteneinnahmen und Begleiterkrankungen

– Ernährungszustand und Immunstatus

– Erbliche Faktoren

– Narbenpflege

Narbenbehandlung: Mögliche Beschwerden durch Narben:

– Brennen, Jucken, Schmerzen

– Spannungsgefühle der Haut und des darunter liegendem Gewebes

– Eingeschränkte Beweglichkeit

– Geringe Belastbarkeit der Haut

– Ansammlung von Flüssigkeit (Ödem) im Bereich der Narben

– Beeinträchtigtes Empfinden z.B. Temperatur, Schmerz, Tastsinn

– Ästhetische bzw. Kosmetische Beeinträchtigungen sowie psychische Belastung

Narbenbehandlung und Therapie

Es stehen verschiedene Therapien und Pflegemaßnahmen für die Behandlung von Narben zur Verfügung. Je nach Behandlung werden sie nach ärztlicher Verordnung durch Physiotherapeuten und Ergotherapeuten durchgeführt.

Für einen optimalen Behandlungserfolg bei der Narbenbehandlung wird außerdem die Patientin/ der Patient angeleitet, selbst bestimmte Massagen und Pflegemaßnahmen wie Ausstreichen, Eincremen etc. durchzuführen.Durchblutung, verringern der Ödeme, Rütungen, Juckreiz und Schmerzen lindern, Verbesserung der Elastizität des Gewebes und Verwachsungen ( Verklebungen, Kontrakturen) zu verringern.

Behandlungsmaßnahmen von Narben:

– Massagen des Gewebes neben und an der Narbe selbst zur Verbesserung der Elastizität, gegebenenfalls mit Einsatz von Narbensalben oder Gels mit speziellen Wirkstoffen z.B. Allantoin oder Dexpanthenol

– Ausstreichen der der Narben und des Gebiets um die Narbe ( Manuelle Lymphdrainage), um die Lymphe zu aktivieren und Ödeme zu reduzieren

– Warme Bäder und Pflege der Narbe mit einem Pflegemittel, Olivenöl oder Ringelblumensalbe

– Manuelle Therapien , Dehnungen und Mobilisationen um Verwachsungen, Schmerzen und krankhafte Narben vorzubeugen

– Kompressionen durch Tapes, Umschlägen etc.

– Schröpfen (Unterdruck- Vakuum- Massage)- Dehnung und Massage der Narbe mit speziellen Saugaufsätzen

– Pflege der Narbe mit Silikon um die Narbe feucht und geschmeidig zu halten. Dies soll der Entstehung von hypertrophen Narben und Keloiden vorbeugen. Silikone sind als Gele, Cremes. Kissen , Auflagen und Folien erhältlich. Auch spezielle Salben oder Zwiebelextrakt können zur Pflege eingesetzt werden.

– Eventuelle Zugabe ausgewählter Vitamine und Mineralstoffe.

Narbenbehandlung: Behandlung von krankhafter Narben

Folgende spezielle Maßnahmen können bei auffälligen bzw. krankhaften Narben (atrophen-, hypertrophen Narben, Keloiden) angewendet werden:

– Behandlung atropher Narben

– Unterspritzungen: z.B Kollagen: Ziel der Therapie ist, das fehlende Gewebe aufzufüllen. Der Effekt ist jedoch zeitlich begrenzt und es besteht die Gefahr von Entzündungreaktionen.

– Abschleifen: (Dermabrasion) Eingesunkene Narben können auch durch Abschleifen der obersten Hautschicht bzw. der Narbenränder behandelt werden.

– Behandlung von hypertrophen Narben und Keloiden

– Einspritzen von Glukokortikosteroid (Kortison): Das Einspritzen von Glokokotikosteroid in die Narbe kann die übermäßige Bildung von Bindegewebe bei hypertrophen Narben und Keloiden hemmen. Das starke Narbenwachstum soll dadurch reduziert werden. Die Injektionen können schmerzhaft sein. Zu den unerwünschten Wirkungen bei zu tiefer Injektion zählen Gewebeschwund (Atrophie) und Pigmentstörungen. Die Erfolgsrate bei Keloiden ist laut Leitlinie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft hoch 8zwischen 50-100 Prozent). Die Behandlung ist bei Kindern aufgrund möglicher Nebenwirkungen kontraindiziert.

– Kryotherapie (Vereisung): Vereisung der Narbe mit flüssigem Stickstoff und darauffolgenden Abtragung. Für eine Ausreichende Wirkung muss die Behandlung öfter wiederholt werden im Abstand von 4-6 Wochen, da durch die Vereisung eine nässende Blase entsteht die erst einmal abheilen muss.

– Druckbehandlung: Hierdurch soll die Bildung von Kollagen beschleunigt werden. Der Druck sollte möglichst den ganzen Tag aufrechterhalten werden. Je nach Narbe dauert die Behandlung sechs Monate bist zwei Jahre. Eine Druckbehandlung ist möglich durch Kompressionsbestrumpfung/ Kompressionsverband (vor allem nach Verbrennungen) oder Kunststoffmasken.

– Needling (Microneedling, Kollagen Induktion Therapie): Das Narbengewebe wird mit einem speziellen Roller mit vielen kleinen, dünnen Nadeln behandelt. Dabei entstehen winzige Verletzungen. Dies unterstützt die Wundheilung und regt u.a. die Bildung von Kollagen an.

– Operation: Die chirurgische Behandlung von Narben wird meist frühestens nach einem Jahr erwogen, da sich Narben auch von selbst oder durch konservative Maßnahmen zurückbilden können.

Narbenbehandlung – Eine OP kann erwogen werden:

– Bei Beweglichkeitseinschränkung
– Wucherung der Narbe
– Kosmetischer Entstellung
– Wenn eine neue Wundheilung ohne krankhafter Narbenbildung mit passenden begleitenden Behandlung eingeleitet werden soll.

Lasertherapie: Abtragung und Glättung des Gewebes

Bestrahlung: Beschränkung von exzessivem Zellwachstum und Unterstützung von normaler Narbenbildung

Durch richtige Narbenbehandlung kann sowohl das Aussehen als auch die Funktion des Gewebes verbessert werden. Sie dient sowohl zur Vorbeugung etwaiger Störungen jeglicher Art, als auch zur Beseitigung dieser. Narben brauchen aber in jedem Fall ihre Zeit um funktionell als auch optisch zu heilen. Geben Sie ihnen die nötige Zeit und tragen Sie durch die richtige Pflege zur Heilung bei.

Informieren Sie sich gerne über das Thema Narbenbehandlung bei uns im VITA Gesundheit und VITA Reha am Kaiserberg und am Sittardsberg in Duisburg. Unsere Therapeuten beraten Sie gerne!

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