Aphasie: die Wortfindung verbessern mit einer App
Sie wollen Ihre Wortfindung verbessern?
Wortfindungsstörungen sind ein prägnantes Symptom einer Aphasie. Das Wort „Aphasie“ kommt aus dem griechischen und bedeutet „ohne Sprache“.
Wenn die Kommunikation beeinträchtigt ist, hat das große Auswrikungen auf Ihre Teilhabe und Partzipation im Alltag. Bei einer Aphasie können die Bereiche Verstehen, Sprechen, Lesen oder Schreiben beeinträchtigt sein. Am VITA Reha und Gesundheit können Sie sich in einem solchen Fall Hilfe holen. Mit logopädischer Unterstützung können Sie zum Beispiel ihre Wortfindung, Ihr Lese-Sinn-Verständnis oder das Schreiben mit gezielten Übungen verbessern.
Trainingsmöglichkeiten bei Aphasie: die App für Zuhause
Auch für Zuhause gibt es Trainingsmöglichkeiten, wie zum Beispiel diese App
Die Krankenkasse erstattet Ihnen die kompletten Kosten der App, wenn Sie unter einer Aphasie leiden. In der logopädischen Praxis im VITA Reha und Gesundheit am Kaiserberg helfen wir Ihnen gerne, die App auf Ihre Bedürfnisse für das Üben im Alltag anzupassen.
Für eine logopädische Therapie benötigen Sie lediglich eine Heilmittelverordnung von ihrem Arzt.
Bei weiteren Fragen, kontaktieren Sie uns gerne. Unsere Kontaktmöglichkeiten finden Sie HIER.
Vier Standardsyndrome der Aphasie
Hier noch einige weitere Informationen zum Thema Aphasie.
Es werden vier Standardsyndrome der Aphasie unterschieden, die sich in ihrem Erscheinungsbild und ihren Symptomen unterscheiden.
1. Broca-Aphasie
Menschen mit einer Broca-Aphasie sprechen häufig in kurzen, einfachen Sätzen oder reihen inhaltstragende Wörter einzeln aneinander. Das Sprechen ähnelt einem „Telegrammstil“. Der Sprachfluss ist häufig stark verlangsamt und angestrengt, das Finden der passenden Wörter erschwert das Sprechen zusätzlich. Das allgemeine Verstehen von Sprache ist vergleichsweise gut erhalten.
2. Wernicke-Aphasie
Menschen mit einer Wernicke-Aphasie produzieren häufig lange, verschachtelte Sätze, in denen sich Satzteile oder ganze Sätze wiederholen. In schweren Fällen kommt es zu einer scheinbar flüssigen Produktion von Sprache, deren Inhalt jedoch wenig oder keinen Sinn ergibt. Die Wahl von passenden Wörtern oder Lauten fällt Menschen mit Wernicke-Aphasie häufig schwer. Das Sprachverständnis ist meist stark beeinträchtigt.
3. Amnestische Aphasie
Die amnestische Aphasie ist die leichteste Form der Aphasie. Betroffene zeigen in der Spontansprache und beim direkten Benennen von Gegenständen Wortfindungsstörungen. Diese werden durch die Verwendung von Redefloskeln oder das Umschreiben von Wörtern umgangen. Selten kommt es zur Ersetzung des Zielwortes durch ein Wort, das eine semantische Nähe (z.B. Blume anstatt Baum) aufweist oder zu Satzabbrüchen.
4. Globale Aphasie
Die globale Aphasie stellt die schwerste Form der Aphasie dar. Das Verstehen von Sprache sowie die Produktion sind stark gestört. Häufig sprechen Global-Aphasiker nur einzelne Wörter oder immer wiederkehrend die gleiche Redefloskel. Das Sprachverständnis ist stark eingeschränkt, sodass oft nur einzelne Wörter verstanden werden können oder diese aus der jeweiligen Situation erschlossen werden. Häufig treten Aphasien zusammen mit weiteren Kommunikationsstörungen auf.
Therapieformen der Aphasie
1. Sprach-Sprechtherapie
Ambulante Aphasietherapie findet in der Regel in Praxen für Sprachtherapie (bei z. B. Logopäden, klinischen Sprechwissenschaftlern u. a.) statt. Es gibt zum Teil auch die Möglichkeit, die Behandlung in einem ambulanten Therapiezentrum oder in einer Klinik mit ambulanter Rehabilitation durchzuführen.[5]
2. Musiktherapie
Musiktherapie bei Aphasie kann sich entweder auf das Verbessern der sprachlichen Fähigkeiten oder auf die sekundären Folgen (Traumaverarbeitung, emotionelle Probleme, soziale Vereinsamung etc.) richten.[6][7]
3. Therapie mit Hilfe von Medien
Computerprogramme unterstützen die Arbeit der Therapie. Visuell ersetzen sie das Vorlegen von Bilderkarten durch die Therapeuten, wobei Bilder/Begriffe zugeordnet werden müssen. Die Audiounterstützung hilft Laute, Worte und Sätze beliebig oder in Reihenfolge zu hören und nachzusprechen. Die Hilfe durch Videos zeigt Großaufnahmen von Mund- und Zungenbewegungen. Bei stationären Aufenthalten können Medien besonders intensiv genutzt werden.
4. Teletherapie (intensiv)
Eine therapeutisch supervidierte Teletherapie ist eine Sonderform der computergestützten Therapie, für eine hochfrequente Versorgung von Patienten nach stationärer Rehabilitation.[8] Telematik ermöglicht dem Therapeuten, täglich mit dem Patienten – auch über eine größere Distanz hinweg – in Verbindung zu stehen. Ziel ist es, mit täglichen und auch mehrmals täglichen Therapieeinheiten Patienten schneller und nachhaltiger auf ein höheres funktionelles Leistungsniveau zu bringen. Die Übungen (Hausaufgaben) erfolgen nach Verordnung und unter Supervision (Kontrolle) eines Therapeuten. Die Therapieübungen werden per Funk an die Therapiestation (Patienten – Leihgeräte) übermittelt und nach Abschluss der Einheiten an den Therapeuten rückübertragen. Der Therapeut wertet die Ergebnisse aus und adaptiert die Übungen. Indikationen: Neurologie, Orthopädie, Kardiologie.
Erfolgsaussichten bei der Behandlung von Aphasie
Der Therapieerfolg hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab; so laufen im Alter physiologische Regenerationsprozesse langsamer ab. Ein möglichst frühzeitiger Therapiebeginn ist immer wünschenswert. Auch die Häufigkeit der Therapie und die Ausstattung mit technischen Hilfsmitteln und Nutzung von Medien ist von Belang. Ausreichend körperliche Aktivität, viel praktisches Sprechen bis hin zum Singen ist wichtig. Entscheidend für den Erfolg ist in jedem Fall die engagierte Zusammenarbeit von Arzt, Logopäden, Bewegungstherapeut, Familie und Freunden.
(Quellen: www.schlanganfall-hilfe.de / Wikipedia)